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Ein gehorsamer Hund lebt meistens länger !!!
Man sagt, ein
Flat sei kein Hund für Jedermann, denn er fordert Phantasie und ‘Hundeverstand’
von seinem Besitzer. Dies gilt vor allem für die Erziehung, bedenkt
man doch, daß hier begangene Fehler später kaum wiedergutzumachen
sind.
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Grundsätzlich
gilt in Sachen Hundeerziehung folgende Faustregel: jenes Familienmitglied,
das die meiste Zeit mit dem Hund verbringt, sollte auch dessen Erziehung
übernehmen - für das Tier stellt es die Hauptbezugsperson und
damit den ‘Rudelführer’ dar, dessen Maßregelungen leicht akzeptiert
werden. Wenn jemand in Ihrer Familie bereits weiß, wie einem Vierbeiner
Gehorsam beizubringen ist, sollte er sein Wissen mitteilen - so lernen
auch die übrigen davon.
Bei allem
‘Erziehungseifer’ mit Ihrem kleinen Vierbeiner sollten Sie bitte immer
daran denken, daß Sie einen Apportierhund gekauft haben, d.h. er
wird Ihnen alles, aber auch alles, was er finden kann, hinterhertragen
- und dieser Bringtrieb macht weder vor Schuhen, noch vor toten Vögeln
oder dem Lieblingsteddy Ihres Kindes Halt. Was also ist zu tun?
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Einen Fehler sollten
Sie als Rudelführer auf gar keinen Fall begehen: Ihren Vierbeiner
beschimpfen - sein Verhalten entspricht seiner Veranlagung, darüber
hinaus will er Ihnen mit dem Heranschleppen der unterschiedlichsten Gegenstände
Freude bereiten.
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Loben Sie Ihren
Flat, tauschen Sie das Gebrachte gegen ein Leckerchen aus oder gegen etwas,
das Ihrem Hund ‘gehört’. Im übrigen gilt die bekannte ‘Kleinkinderregel’
des Wegschließens von Sachen, die der kleine Racker nicht in den
Fang bekommen soll. Und überhaupt werden Sie schnell sehen: ein junger
Hund erzieht zum Aufräumen!
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Begehen Sie bitte
nicht den verhängnisvollen Fehler, Ihren Flat ‘geistig’ zu unterfordern.
Nicht umsonst heißt es in der Rassekurzbeschreibung: “Durch seine
ausgeprägte Führerbindung und seine Ausdauer wird er als Jagdhund,
vielseitiger Gebrauchs- und Familienhund sehr geschätzt”. Eben diese
Ausdauer kann vielen Hundebesitzern zu schaffen machen, denn der Flat studiert
jedes Detail seiner Umgebung genau. Damit dieses ‘Umweltinteresse’ nicht
gegen Ihren Willen ausgelebt wird, sollten Sie die täglichen Spaziergänge
so abwechslungsreich wie möglich gestalten - kilometerlange Wanderungen
oder Radtouren müssen es aber nicht gleich sein.
Der Ausdauer
Ihres Flats kann mit aufregenden Spaziergänge zwar entsprochen werden,
darüber hinaus empfiehlt sich allerdings eine gezielte Ausbildung
- hier werden die natürlichen Eigenschaften Ihres Hundes gefördert,
sein ‘Geist’ auf Trapp gehalten.
Was Hänschen
nicht lernt.........
Ich, D. Titt, helfe Ihnen dabei so gut es eben geht, d.h. soweit es die Entfernung
Ihres Wohnortes zuläßt. Für die in der Nähe Gebliebenen
veranstalten wir wir regelmäßig ein gemeinsames Training, Einzelheiten
und genaue Termine geben wir rechtzeitig bekannt - einen Nachmittag bzw.
Abend in der Woche sollten Sie allerdings von vornherein einplanen. Nutzen
Sie diese Chance, auch wenn Sie einige Kilometer fahren müssen. Warum
das Ganze? Schließlich sind wir sehr am Wohl, der ordentlichen Erziehung
und dem guten Ruf Ihres (unseres) Welpen interessiert. Das ist sicherlich
nicht bei jedem Flat-Züchter üblich, denn mit dem Verkauf der
Welpen ist für die meisten das Interesse an dem von ihnen gezogenen
Hund erloschen.
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Sollten Sie es
nicht bereits sein, so rate ich Ihnen dringend zur Mitgliedschaft im DRC
(hier ist auf alle Fälle die immer noch seltene Rasse der Flat-coated
Retriever bekannt!), denn dort sind regionale Übungsgruppen organisiert,
die Ihnen ebenfalls bei der Hundeausbildung behilflich sind. Doch keine
Bange: wie auf einem Gebrauchshundeplatz geht es dort nicht zu, denn der
Mensch, sein Retriever und der Spaß an der Ausbildung werden hier
groß geschrieben!
In diesem Zusammenhang
möchte ich Sie nochmals daran erinnern: Flat-coated Retriever sind
keine Schäferhunde, aber auch keine ‘schwarzen Golden’. Flats sind
vielmehr aktive und dank ihrer Intelligenz leicht erziehbare Hunde, die
gerade wegen des ‘hohen IQ’ für manchen Hundebesitzer zu einer Herausforderung
werden - so kann aus einem der schönsten Hobbys leicht eine Lebensaufgabe
werden.
Bevor Sie nun
zu Werke schreiten, beachten Sie bitte, was alles zu einer retrievergerechten
Erziehung vonnöten ist:
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1) ein
begabter und erfahrener Ausbilder, der hoffentlich schon einmal einen Flat in seiner Gruppe hatte
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2) der
Wille, sich mit dem eigenen Hund zu beschäftigen und auseinanderzusetzen
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3) eigene
Lernbereitschaft, denn der Hund hat die Dinge meist schneller begriffen
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4) viel
Zeit
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5) Konsequenz
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6) Einfühlungsvermögen
und viel, viel Geduld
Werden
die o.g. Erfordernisse erfüllt, so steht der erfolgreichen Erziehung
Ihres Vierbeiners eigentlich nichts mehr im Wege. Nur eine Kleinigkeit
gibt es noch, die den Erfolg in Frage stellen könnte: den menschlichen
(Un)Verstand gegenüber dem Hund:
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wenn Ihr Flat,
vor allem im Junghundalter, Dinge nicht mehr tut, die er doch schon so
gut konnte, so hat das nicht unbedingt etwas mit Nicht-Wollen oder Trotz
zu tun. Vielmehr kann es daran liegen, daß ihn die Übungen einfach
langweilen, weil sie zu simpel sind oder aber aus ständigen Wiederholungen
bestehen - Flats sind schlichtweg zu intelligent, um zum 100. Mal das Dummy
aus 20 Metern Entfernung zu Apportieren, irgenwann reicht’s einfach!
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Diese Intelligenz
erweist sich leider oft als Nachteil. Viele Flatbesitzer glauben, eine
Übung müsse immer gelingen, wenn sie einmal geklappt hat - und
genau das sind die typische Fehler von ‘Ersthundeausbildern’. Sie sollten
statt dessen folgendes beachten: der junger Flat möchte manchmal tausende
Dinge gleichzeitig machen, nur eben nicht das, was Sie gerade von ihm verlangen.
Sicherlich wird Sie diese Sturheit einige Male zur Verzweiflung bringen,
doch statt die Hoffnung aufzugeben, ist nun Ihre Phantasie gefragt: lassen
Sie Ihren Hund eine Übung machen, die er gern macht und 100% beherrscht
- so werden beide Seiten zufriedengestellt und die Lehrstunde kann mit
einem Erfolgserlebnis beenden werden. Am nächsten Tag sollten Sie
das Übungsprogramm wieder mit diesem ‘kleinen A-B-C’ beginnen.
Getreu
dem Sprichwort: “4 Jahre ein junger Hund, 4 Jahre ein guter Hund, 4 Jahre
ein alter Hund” sollten Sie Ihrem Flat auf jeden Fall eine ‘Aufgabe’ übertragen,
seinem Leben einen ‘Sinn’ geben. Dazu müssen Sie nicht gleich spezielle
Prüfungen wie z.B. eine Jagdprüfung absolvieren, beschäftigen
Sie ihn vielmehr mit Dingen, die ihm und Ihnen Spaß machen: sei es
das permanente Suchen von Tennisbällen, Breitensport für 2- und
4-Beiner oder aber Agillity - Hauptsache, es wird mit Konsequenz betrieben.
Aber aufgepaßt: entwickeln Sie bitte keinen falschen Ergeiz, Ihr
Hund ist keine Maschine und er besitzt auch keine Fernbedienung!
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